Am Freitag den 28. Juni wollte ich nun meine erste richtige Ausfahrt bei strahlendem "Winterwetter" und ca. 24°C in Angriff nehmen. Wie Tags zuvor wollte ich der Route 4 in Richtung Majunga folgen. Die ersten Kilometer führten mich dabei durch bereits bekannte Landschaft, je weiter ich mich aber von der Hauptstadt entfernte desto mehr genoss ich bei etwas weniger Verkehr die immer schöner werdende Umgebung. Das ständige bergab und bergauf blieben mir aber erhalten. Auf einer Anhöhe kurz vor Mahitsy machte ich einen kurzen Stopp um das herrliche Panorama mit der Handykamera einzufangen.

Die für diese Gegend typischen kleinen Häuser aus den von Hand gebrannten roten Ziegeln, sowie die terrassenförmig angelegten Reis- und Gemüsefelder geben immer wieder ein faszinierendes Motiv ab!

Weiter ging es dann durch den langgezogenen Ort Mahitsy. Die Ortsdurchfahrt auf der eigentlich geradlinigen Straße wurde zum Slalom! Unglaublich reges Treiben auf der Straße, eine Wirrwarr aus Autos, LKW, Zebu-Karren, Fußgeher, Radfahrer, Hunden, Enten und ich weiß nicht was noch Alles verlangsamten mein Tempo im Ort beträchtlich. Immer wieder musste ich kurz vom Rad, oder einen Hacken schlagen um Kollisionen zu verhindern. An die ständig mich begleitenden, erstaunten Blicke und Zurufe der Einheimischen gewöhnte ich mich schön langsam. Vor allem die Kinder riefen mir immer wieder "vaza, vaza" zu, was soviel wie "Weißer Mann" bedeutet. Auf ihren uralten Rädern versuchten mir teilweise die Leute zu folgen, bergab überholten sie mich zum Teil mit großer Freude - wahrscheinlich lag das daran, dass sie im Gegenteil zu mir, zumeist auf ihren Rädern keine, oder nur sehr mangelhaft funktionierende Bremsen haben. Nachdem ich den Ort hinter mir gelassen hatte, erklomm ich noch einen weiteren Hügel und schoss noch das eine oder andere Foto.

Nach einer weiteren, allerdings wesentlich kleineren Ortschaft, in der ich ohne Probleme eine der zahlreichen Polizei bzw. Militärkontrollen passierte, machte ich nochmals kurz einen Halt, bemühte nochmals meine Kamera und wendete nach einer Fahrzeit von ca. einer Stunde.

Ich fuhr die gleiche Straße zurück nach Tana, und alles Erlebte wiederholte sich in ähnlicher Form. Zu Hause im Stadtteil Talatamaty angekommen, hatten sich bei einer Fahrzeit von 2 Stunden und 6 Minuten rund 54 Kilometer und 685 Höhenmeter angesammelt. Sehr zufrieden, und noch immer überwältigt von den unzähligen Eindrücken, parkte ich mein Scott im Haus, und konnte dieses Mal tatsächlich eine erfrischende Dusche genießen!