Donnerstag 21. Juni 2018, 16:00 - dunkle Gewitterwolken über Ernsthofen und Umgebung - fahren oder nicht - das war wieder mal die Frage an diesem heißen Sommertag. Eine Stunde später stehe ich mit sieben weiteren Rennradfahrern am Treffpunkt in St. Valentin bei aufgelockerter Bewölkung und hohen Temperaturen. Der sehr stark wehende Süd-Westwind hatte die erste Gewitterfront des Tages glücklicherweise an uns vorbei getrieben. Also stand der Ausfahrt nichts mehr im Wege und wir starteten in Richtung Steinbach an der Steyr - was wir aber aufgrund der nächsten Gewitterzelle an diesem Tag nicht erreichen sollten. Bei schon erwähntem starken Wind fuhren wir von Valentin nach Ernsthofen, querten dort die Enns, und radelten auf Nebenstraßen über Stadlkirchen nach Wolfern und weiter bis Pichlern. Dort angekommen war es relativ rasch klar das wir nicht weiter Richtung Süden fahren konnten - der Himmel in Richtung Steyrtal war tiefschwarz. Plan B war rasch gemacht und so erklommen wir den Anstieg rauf nach Aschach an der Steyr und fuhren von da geradewegs mit sehr hohem Tempo, entlang des Garstner Bachs, direkt in die Hölle - für nicht ortskundige Leser die "Hölle" ist keineswegs der furchtbare Ort an dem man wahrscheinlich im ersten Augenblick denkt - nein es ist eine kleine, ruhig gelegene Siedlung unweit von Garsten.

Zumindest für mich war es an diesem Tag aber nicht die einzige "Hölle" die ich durchfuhr - es ging nämlich von Garsten über die Kiernbergstraße (Dank Olivers Topographiekenntnisse ist uns jetzt auch dieser  Straßenname genauestens bekannt) rauf auf den Damberg - das war zwar durchaus schweißtreibend aber durch die Hölle ging ich dabei nicht. 

Das folgte aber bei der anschließenden Abfahrt in das Ramingtal - bei ca. 70 km/h begann sich mein nicht mehr ganz taufrisches Rad höllisch aufzuschaukeln - nur mit einiger Mühe und auch Glück konnte ich einen Abflug vermeiden. Unten angekommen stellte sich dann heraus dass sich das Lenkkopflager gelockert hatte und vermutlich die Ursache für diesen Höllenritt war. Entspannter, wenn auch nicht unbedingt langsamer, fuhren wir dann das Ramingtal hinaus bis Steyr und über Haidershofen nach Ernsthofen, wo für mich nach gut 70 Kilometern die heutige Ausfahrt zu Ende ging. Nach den gut 30 Kilometern, die ich bereits am Vormittag absolviert hatte (ich traute dem gewitterträchtigen Sommerwetter nicht), sammelten sich an diesem Donnerstag immerhin gut 100 Kilometer auf meinem Tacho womit ich durchaus zufrieden war - auch wenn ich dabei zweimal durch die Hölle fuhr!

Meinem "Professional" gönnte ich Tags darauf einen kurzen Ausflug zu Radsport Schwödiauer um den Schaden fachmännisch beheben zu lassen, währenddessen ich mir einen ebenfalls kurzen Ausflug in die Wachau gönnte … aber das ist eine anderen Geschichte!

 

 

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